Mein Studium zum Diplom- Sozialpädagogen beendete ich 1984 in Köln. Die ersten Erfahrungen mit gewaltgeschädigten Kindern und ihren Familien machte ich Mitte der 80er Jahre in der Kinder und Jugendpsychiatrie der Bergischen Diakonie Aprath.
In dieser Zeit lernte ich dort den leitenden Arzt Dr. Eugen Jungjohann kennen, der schon früh erkannt hatte, dass viele Störungsbilder der Kinder in seiner Klinik, aber auch die ihrer Eltern, Folgen von Gewalterfahrungen waren. 1988 verließ er seine Klinik, um die erste ärztliche Kinderschutzambulanz am Evangelischen Krankenhaus in Düsseldorf ins Leben zu rufen. Dort führte er mich an die diagnostische Arbeit mit den Kindern heran, vermittelte mir ein Verständnis der Arbeit mit den Schädigern und unterstützte mich bei meinen innovativen Handlungsstrategien in der Arbeit mit gewaltgeschädigten Kindern. Durch die Erfahrungen im ambulanten Setting wurde mir schnell klar, dass viele der Kinder einen „sicheren Ort“, ein stationäres Angebot brauchten, um sich auf diagnostische Prozesse umfassender einzulassen. Daher entwickelten die damalige stellvertretende Leiterin der Kinderschutzambulanz, die analytische Kinder- und Jugendlichen- Psychotherapeutin Gudrun Quitmann und ich ein Konzept, das einen stabilen pädagogischen Alltag, Diagnostik und Therapie unter einem Dach verbinden sollte. 1994 eröffnete Kind in Düsseldorf (KID) unter meiner Leitung mit einem neu zusammengestellten interdisziplinären Team. Nachdem ich bereits zuvor die Ausbildung zum Paar- und Familientherapeuten abgeschlossen hatte, absolvierte ich zusätzlich eine Weiterbildung zum Supervisor am Institut für humanistische Psychologie in Köln und führte in der Folgezeit viele Supervisionen in verschiedensten Institutionen und Organisationen durch. Meine Erfahrungen als approbierter Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut, Diagnostiker und Therapeut im Kinderschutz stellte ich in vielen Schulungen, Fort- und Weiterbildungen zur Verfügung und entwickelte mit der Hochschule Koblenz einen Masterstudiengang, der Kinderschutz in den verschiedenen Professionen berücksichtigt. Seit 2009 berate ich Träger und Organisationen, die das KiDKonzept übernehmen wollen.